Plakat eines jüdischen Musikfests verunstaltet

Vorgefallen am 19. August 2024 in Köln-Chorweiler

Ein Werbeplakat eines Festivals für jüdische Musik in Köln wurde gezielt mit antisemitischen und verschwörungsideologischen Botschaften beschmiert.

Offenbar durch manifesten Israelhass getrieben, wird in der Schmiererei zunächst behauptet, dass alle Menschen, die sich für jüdische Selbstbestimmtung in einem unabhängigen jüdischen Staat einsetzten, in Wahrheit Terroristen seien („Zionisten sind Terroristen“). Des Weiteren wird den Veranstaltenden selbst vorgeworfen, „das jüdische Shalom pervertiert“ zu haben. Das Existenzrecht des Staates Israel wird abgelehnt, indem mit Verweis auf einen nicht näher definierten Rabbiner aus London suggeriert wird, „Juden [hätten] kein Recht auf Palästina“. Möglicherweise ist hier ein Rabbiner der ultraorthodoxen und antizionistischen Sekte Neturei Karta gemeint, der im Dezemeber 2023 extra aus London eingeflogen wurde, um auf einer israelfeindlichen Demonstration am Breslauer Platz eine Rede zu halten. Die Schmiererei endet mit einem dubbiosen Bezug auf den US-amerikanischen Investor Georg Soros, über den zahlreiche antisemitische Verschwörungserzählungen kursieren.

Einige Wochen später wurde der Fachstelle außerdem gemeldet, dass in Köln-Ehrenfeld ein Plakat des Musikfestivals zerstört und abgerissen wurde.